Atelier Gerd Scholze

Zone 19

 

Atelier Gerd Scholze

Zone 19

Video

Kompetenzcluster 11EN

"Reflexionen aus einer beschädigten Mythologie"

Videoinstallation:

Gerd Scholze 2013

Produziert in HD

Actrices: Susanne Weisbach, Gesa Hansen, Amelia Wischnewski, Marta Beauchamp

 

am 26. Mai | 22. & 23.Juni

in der Zone 19

Vom 24. November bis 22. Dezember im Kubus Hannover

 Sreenshots

Michael Stöber

Ute Stautmeister

 Presse

Schaut man auf die Werke dieses Künstlers, mag einem unter Umständen der Titel eines Films des französischen Regisseurs Francois Truffaut einfallen: "Der Mann, der die Frauen liebte." Auch, was Truffaut über die Rolle eines Regisseurs gesagt hat, "im Film müsse man schöne Frauen schöne Dinge tun lassen", müsste Gerd Scholze eigentlich gefallen. Denn in seinen Fotografien, Videofilmen und Installationen spielen sie wahrlich keine kleine Rolle.

 

Auch in seinem aus mehreren Monitoren bestehenden und von einer großformatigen Skulptur überwölbten Werk mit dem Titel "Reflexionen aus einer zerstörten Mythologie" stehen sie ganz entschieden im Zentrum des künstlerischen Geschehens. Videofilme und animierte Einzelbilder zeigen junge, schöne Frauen in Geschichte und Gegenwart und thematisieren die unterschiedlichen Rollenbilder, die sich in unterschiedlichen Zeiten an sie heften. In der Antike, als die Mythologie akzeptierte Erklärungsweisen lieferte, um Welt und Wirklichkeit besser zu verstehen, fügte sich auch das Verständnis der Frau, in den damaligen Kanon mythologischer Erzählung.

 

Zu Scholzes Bedauern ist er heute leider zerstört. Man kann an ihn erinnern, ihn im künstlerischen Spiel reanimieren, indem man Nymphen und Elfen und weiteres weibliches Personal die Bühne betreten lässt, aber die alten Zeiten sind unwiderruflich vorbei. Frauenrollen und Frauenverständnis sehen heute anders aus. Das weiß auch der Künstler sehr genau. Was ihn aber nicht daran hindert, das Jetzt durch das Damals zu reflektieren.

Michael Stöber

Das Reich der Phantasien hat in der nordischen Mythologie Elfen hervorgebracht, die neben anderen Wesen zwischen Menschen und Natur (wie Zwergen, Kobolden, Wichteln, Feen, Hexen, Dämonen und religiösen Göttern und Geistern) unsere Kultur und Alltag geprägt hat.

 

Über Jahrhunderte hat sich ihre Bedeutung geändert; sie hatten bestimmte Plätze im Denken und Handeln der Menschen besetzt, sowohl positive als auch negative.

 

Mal mahnend, mal wegweisend, mal Glück bringend oder auch strafend nehmen Elfen  oder ursprünglich Alben die Rolle einer Moralinstanz oder die eines Heilsbringers ein.

 

Wie sieht der Lebensraum von Elfen, den Naturgeistern in Menschengestalt, aus? - Können sie sich noch frei bewegen oder ist es ein Käfig, in dem sie sich austoben dürfen?

„Das Mädchen mit den Sterntalern“ führt den Betrachter in die Welt der Grimmschen Märchen. Als Sinnbild von Barmherzigkeit gibt sie ihr letztes Hemd, dem damals die Lebenskraft zugeordnet wurde – sie erhält dafür Goldtaler vom Himmel, die inneren Reichtum bedeuteten. Es ist EINE mögliche Form, die Vielgestaltigkeit überirdischer Wesen und Phänomene darzustellen.

 

Bedrohlichkeit und Beschaulichkeit im Wechsel stellen die vielgestaltigen Rollen von Elfen dar – wird mit dem neuzeitlichen Begriff „Kompetenzcluster“ (neudt.: viele kleinteilige Fähigkeiten) deutlich.

 

Mit „Kompetenzcluster 11en“ ergänzt Gerd Scholze seine Reihe der Videoinstallationen zum Thema Mythen, Kulte, Rituale. Die Spurensuche hält an.

 

Ute Stautmeister

Cellesche Zeitung

Autor: Klaus Zimmer, geschrieben am: 28.11.2013

 

Gerd Scholze wiederum stellt hier mit seiner HD Stereoanlage „Kompetenzcluster 11EN“ („Reflexionen aus einer beschädigten Mythologie“) unbequeme Fragen. Und dann der Kontrast: seine wunderbar „hingeworfenen“ Aktzeichnungen in einer Pastellmischtechnik..

 

 

HAZ

27.11.2013

 

Gerd Scholzes Videoinstallation zur

Virtualität weiblicher Körperinszenierungen

erscheint zunächst eher erwartbar.

Einige seiner am Rande gezeigten

Aktzeichnungen allerdings vermögen

mit akzentuierter Leichtigkeit das Thema

für den Betrachter zu öffnen.